Projekt: Faß ohne Boden
Mehrere hundert Münzen in Euro-Währung und unterschiedlichen Wertes sind auf dem öffentlichen Areal des Grazer Bezirk Gries am Boden fixiert. Die Skulptur, die aufgrund der globalen Verbreitung von Geld als ein Zitat der weltgrößten Metallskulptur bezeichnet werden kann, wird vorerst als "verlorenes Geld" registriert, durch den zum Scheitern verurteilten Versuch die Münzen aufzuheben kippt diese Definition. Die Tatsache, dass Geld "umgesetzte Lebenszeit" darstellt, jede Person also eigene Zeit investieren muss, um Geld zu bekommen (siehe das Wort "Stundenlohn" als ökonomische Angabe für den Wert der Lebenszeit einer Person), wird auf der Ebene des Handelns gebrochen. Die Skulptur "schneidet" temporär ein winziges "Loch" in die über den ganzen Planeten gespannte Folie der Ökonomie mit all ihren bekannten Regeln des Handels. Das "Loch" erzeugte ein "Ausfließen von Kapital", welches nur mit äußerstem mechanischen Aufwand durch Entfernen der Münzen wieder geschlossen werden kann. Indem Geld wie wertloses Material aufgefasst und verwendet wird, stellte die Arbeit, sobald sie von BetrachterInnen als mutwillig herbeigeführte Situation erkannt wird, einerseits einen Angriff auf persönliche Wertmaßstäbe und andererseits ein Lektion in neuer Verhaltensregel gegenüber "Geld auf der Straße" dar. |